Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF präsentiert Klimaplan für die Welt
![Climate solutions, WWF's visions for 2050](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/464976e365dc0.jpg)
Wien, 15. Mai 2007 – Der WWF International stellte heute in einem globalen Bericht eine Generalstrategie vor, wie der Klimawandel aufgehalten werden kann. Mehr als Hundert Wissenschaftler arbeiteten länger als ein Jahr an dem nun vorliegenden Bericht, der die Lösungen beschreibt, um den Treibhauseffekt jetzt aufzuhalten. Auch für Österreich hat der WWF eine nationale Energievision entwickelt, um die negativen Folgen des Klimawandels zumindest zu verringern. „Die technologischen Voraussetzungen für eine saubere Energiezukunft sind bereits vorhanden. Jetzt geht es um die Umsetzung der Vorschläge und die Entwicklung der politischen Rahmenbedingungen“, erklärt der WWF-Energieexperte Markus Niedermair und stellt dazu die Energievision für Österreich vor.
Der Bericht von WWF International befürchtet, dass sich die Nachfrage an Energie weltweit bis 2050 verdoppeln wird. Um die sozialen und ökologischen Katastrophen, die aus dieser Entwicklung zu erwarten sind, abzuwenden, schlägt der WWF sechs wesentliche Maßnahmenbündel vor: In den Industrieländern, die am meisten zum Treibhauseffekt beitragen, muss an erster Stelle die Energieeffizienz erhöht werden. Der Ausstoß von bis zu 9,4 Gigatonnen Kohlenstoff könnte dadurch vermieden werden. Zweitens muss die Abholzung des tropischen Regenwaldes sofort gestoppt werden, denn ein Viertel des atmosphärischen Kohlendioxids ist auf den Verlust der Wälder zurückzuführen. Drittens wären 70 Prozent des weltweiten Energiebedarfs durch die technische Weiterentwicklung und Einführung von Alternativenergien aus Wind, Sonne und Biomasse abzudecken. 10,2 Gigatonnen Kohlenstoff-Emissionen können so vermieden werden. Als viertes Maßnamenbündel schlägt der WWF Investitionen in flexible Treibstoffe, neue Infrastruktur sowie in eine bessere Energiespeicherung vor. Für die Übergangszeit bis 2050 soll fünftens Kohle durch Erdgas ersetzt werden. Für die bis 2050 nicht vermeidbaren Klimagase muss sechstens das Kohlendioxid in den leeren Erdöl und Erdgaslagerstätten gespeichert werden.
Bei der Umsetzung der globalen „Energieoptionen“ muss jedes Land auf seine Möglichkeiten Bedacht nehmen. Das wichtigste Ziel für Österreich ist der Ausstieg aus der Verbrennung von Öl und Gas bis 2050. Atomstromimporte und Kohlestrom sollten bereits im Jahr 2020 Geschichte sein. Für Österreich schlägt der WWF ein Bündel von fünf Maßnahmen vor: Österreich muss sicherstellen, dass bundesweit spätestens ab 2010 nur noch Passivhäuser gebaut werden und daher die öffentliche Wohnbauförderung umgestellt werden muss. Die Benzinpreise müssen auf das Niveau der Nachbarländer angehoben werden, um damit den Tanktourismus abzuschaffen. Die Energieverbrauchstandards für PKW, Elektrogeräte und Kraftwerke auf EU-Ebene müssen radikal verschärft werden, fordert der WWF einen sofortigen Einsatz für verbindliche Ziele in Brüssel. Weiters braucht es einen langfristigen Ausbau von Ökostrom und Bahnangeboten. Um diese ohnehin unvermeidlichen Vorhaben aufkommensneutral zu finanzieren ist eine CO2-Steuer notwendig.
Mit diesem WWF-Klimaplan sollen Österreichs CO2-Emissionen bis ins Jahr 2020 um rund 35 Millionen Tonnen reduziert werden. Diese Menge ist mindestens notwendig um die von der EU für 2020 bereits beschlossene Reduktion von 30 Prozent gegenüber 1990 zu verwirklichen. Die bisherige Klimastrategie der österreichischen Bundesregierung ist für diese Aufgabe ungeeignet, wie eine neue Studie der EU-Kommission bestätigt. Ohne zusätzliche Maßnahmen werden Österreichs CO2-Emissionen bis 2010 um 28 Prozent über jenen von 1990 liegen und damit wird das Kyotoziel um mehr als 40 Prozent verfehlt. Die Verwirklichung des WWF-Klimaplans bedeutet für die Volkswirtschaft Österreichs enorme Vorteile wie z.B. geringere Klimaschäden durch Hochwasser und Dürren. Auch würden 1,5 Milliarden Euro an Kompensationszahlungen für eine Verfehlung der internationalen Klimaziele vermieden werden. Ein weiterer positiver Effekt ist die reduzierte Abhängigkeit von immer teureren Energieimporten und die Schaffung Tausender von neuen Arbeitsplätzen. Eine Umsetzung des WWF-Klimaplans würde Österreich nach zahlreichen Rückschlägen wieder zurück an die Spitze der internationalen Umweltpolitik bringen und eine weltweite Energiewende hin zu mehr Nachhaltigkeit beschleunigen.
Weitere Informationen:
Markus Niedermair, WWF-Klimaexperte, tel. (01)48817-252.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit