Umweltschutzorganisation: Arbeitsprogramm der Dreier-Koalition enthält positive Ansätze, aber auch viele Schwächen, Lücken und Widersprüche – Große Würfe und Prioritäten fehlen
WWF-Studie am Mekong: Nur noch 85 Flussdelfine übrig

Phnom Penh/Kambodscha, 18. August 2011 – Die Flussdelfine im Mekong sind stark bedroht. Gemäss einer neuen Studie des WWF gibt es in Kambodscha und Laos nur noch rund 85 Exemplare. „Jetzt ist höchste Zeit zum Handeln“, sagt Doris Calegari, Artenschutzspezialistin beim WWF.
In der Trockenzeit sind sie besonders gut zu beobachten, die Irawadi-Flussdelfine im Mekong. Doch wenn nicht rasch Maßnahmen zu ihrem Schutz getroffen werden, dürften sie bald kaum mehr zu sehen sein. Eine neue WWF-Studie beziffert die Population noch auf 85 Tiere. Die stark bedrohte Art lebt heute nur noch auf einem Flussabschnitt von 190 Kilometern Länge. Die Flussdelfine sind schon allein aufgrund ihrer geringen Anzahl vom Aussterben bedroht, dazu kommen rabiate Fischereimethoden. Zum einen setzen Fischer Dynamit ein, zum andern Kiemennetze, in denen sich die Säugetiere verfangen und dann jämmerlich im Wasser ersticken.
„Laos und Kambodscha müssen jetzt endlich entschlossen handeln“, fordert Doris Calegari vom WWF. Zum einen braucht es auf dem Fluss viel größere Schutzgebiete, in denen diese Kiemennetze verboten sind und nur nachhaltig gefischt werden darf. Zum andern muss wissenschaftlich geklärt werden, weshalb die meisten Delfine sterben, bevor sie das fortpflanzungsfähige Alter erreicht haben. Vieles deutet darauf hin, dass Umweltgifte im Wasser eine Rolle dabei spielen, sicher ist das aber nicht.
Flussdelfine müssen wie alle Säugetiere im Wasser von Zeit zu Zeit auftauchen, um Sauerstoff zu atmen. Für die WWF-Studie wurden die auftauchenden Delfine im Mekong fotografiert. Anhand der Rückenflosse konnten die meisten Tiere zweifelsfrei identifiziert werden, womit man Doppelzählungen vermieden hat. „Jede dieser Rückenflossen weist spezifische Merkmale auf und ist damit so einzigartig wie ein Fingerabdruck“, erklärt Doris Calegari. Mit einer Sicherheit von rund 95 Prozent wurde eine Populationsgrösse von 85 Exemplaren errechnet.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231
Email: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Omnibus-Verordnung: WWF kritisiert Angriff auf EU-Green Deal
Umweltschutzorganisation warnt vor schwerem Rückschlag für EU-Umweltziele – Unternehmen brauchen klare Richtlinien statt Zickzackkurs
Weltnaturkonferenz: WWF fordert rasche Einigung bei Finanzierungsfrage
Weltnaturkonfernz COP16 wird in Rom fortgesetzt – Finanzierungsfrage als Knackpunkt – Weltweiter Biodiversitätsverlust bedroht unsere Lebensgrundlagen
AVISO: Weltweite Klimaschutz-Aktion “WWF Earth Hour” findet am 22. März statt
Weltweite Rückschritte in der Klimapolitik – Umweltschutzorganisation WWF vereint Millionen Menschen, Unternehmen und Gemeinden hinter gemeinsamem Appell für mehr Klimaschutz
WWF zur Fiskalrats-Analyse: Politik muss alle Instrumente für mehr Klimaschutz nutzen
Umweltschutzorganisation fordert verbindliche Ziele und klare Regeln – Massiver Abbau umweltschädlicher Subventionen “dringend und überfällig” für Klima und Budget
WWF-Erfolg: Erstmals Meeresschildkröten-Nester in Nord-Tunesien entdeckt
Erstmals wurden Nester der Unechten Karettschildkröte an Tunesiens Nordküste entdeckt – ein wichtiger Erfolg für den Artenschutz! Dank gezielter Maßnahmen erreichten zahlreiche Jungtiere sicher das Meer.
Wale als Klimaschützer: WWF fordert besseren Schutz für “wandernde CO2-Speicher”
Meeressäuger weltweit unter Druck – Umweltschutzorganisation WWF fordert besseren Schutz von Wal-Wanderrouten
EU-Bericht zeigt großen Handlungsbedarf bei Schutz und Renaturierung von heimischen Flüssen
EU Kommission fordert Österreich zu mehr Tempo bei Wiederherstellung von Flüssen auf – Megaprojekte in Alpentälern sollen auf Zukunftsfähigkeit überprüft werden.
Neuer Umweltbericht: WWF fordert Absage des Lobautunnels
Prüfung von Fachleuten belegt: Lobautunnel-Projekt ist die schlechteste Variante – Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie Milliardenkosten sprechen eindeutig dagegen