Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
WWF: Zehn Millionen Euro für Klimaschutz an den Amazonaswald
Wien/Bonn, 16. 05. 2008 – Zehn Millionen Euro soll die österreichische Bundesregierung beim Ministertreffen auf der am Montag beginnenden UN-Artenschutzkonferenz in Bonn für die Rettung des Amazonasregenwaldes bereit stellen. Das fordert die österreichische Sektion der Umwelt- und Naturschutzorganisation WWF. Diese Summe soll in den Ausbau des ARPA-Schutzgürtels fließen. Dieses größte Naturschutzprojekt der Welt soll in den nächsten Jahren mehr als 500.000 Quadratkilometer Regenwald in Brasilien unter dauerhaften Schutz stellen. Der WWF stellt außerdem weitere Forderungen an die Bundesregierung für das Ministertreffen am 28. und 29. Mai bei der UN-Konferenz zum Schutz der biologischen Vielfalt der Vereinten Nationen in Bonn (CBD). „Die gesamte Bundesregierung, allen voran Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, muss sich auf eine nationale Strategie einigen und Umweltminister Josef Pröll unterstützen, damit auch Österreich seine globalen Verpflichtungen erfüllen kann“, fordert WWF-Geschäftsführerin Hildegard Aichberger.
Der Amazonasregenwald speichert knapp 400 Milliarden Tonnen Kohlendioxid und ist eines der artenreichsten Gebiete der Erde. Wenn dieser größte zusammenhängende Regenwald der Erde zerstört wird, wird dies den Klimawandel massiv beschleunigen. Seit den 70er-Jahren wurden mehr als eine Million Quadratkilometer des Regenwaldes am Amazonas abgeholzt. Bis 2050 sind durch Abholzung und Brandrodung zur Schaffung von Viehweiden und Monokulturen weitere 1,5 Millionen Quadratkilometer gefährdet. Bis 2012 soll deshalb von der brasilianischen Regierung ein Wall aus Schutzgebieten (ARPA = Amazon Region Protected Areas) geschaffen werden, der die Entwaldungsfront stoppt. Zur Errichtung dieser Schutzgebiete hat die deutsche Regierung bereits 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Auch die österreichische Bundesregierung muss sich im Kampf gegen den Klimawandel und für die Erhaltung der Artenvielfalt am Amazonas einsetzen und ihren Beitrag leisten. Zehn Millionen Euro sollten die Untergrenze für dieses weltweit wichtige Projekt sein“, so Aichberger.
Der WWF fordert von der Bundesregierung auch die Ausweitung und Erhaltung des österreichischen Schutzgebietsystems um das Überleben der heimischen bedrohten Arten zu sichern. Dies betrifft besonders die Renaturierung der Flusslandschaften und die Sicherung der Natura 2000-Gebiete.
Der Schutz der Artenvielfalt und die Erhaltung der wertvollen Naturlandschaften der Erde und die weltweite Armut hängen eng zusammen. Daher fordert der WWF die Bundesregierung auf die internationalen Programme im Kampf gegen die Armut aktiver zu unterstützen. „Österreich sollte seinen Beitrag in der Entwicklungszusammenarbeit von 0,5 auf 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöhen“, so Andreas Wurzer, Leiter der WWF-Naturschutzabteilung.
Österreich muss außerdem bei seinen Importen dazu beitragen, seinen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Derzeit ist Österreich unter den 20 Ländern mit dem größten Naturverbrauch der Welt. Hier wären etwa klare gesetzliche Regelungen notwendig, die den Import von Papier und Holz nur dann erlauben, wenn sie aus nachvollziehbaren Quellen stammen und sozial und ökologisch nachhaltig produziert wurden.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231.
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