WWF: market-Erhebung zeigt überparteiliche Mehrheit für Gesetz – Zwei Drittel der Bevölkerung halten die Blockadehaltung einiger Landeshauptleute für falsch
WWF zum EU-Umweltrat: Österreich bekennt sich endlich zur Wasserrahmenrichtlinie
![Lech](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/4757f523e866f.jpg)
Beim EU-Umweltrat hat sich Umweltministerin Leonore Gewessler am Donnerstagnachmittag für die Beibehaltung der wichtigen Wasserrahmenrichtlinie in ihrer jetzigen Form ausgesprochen. Sie schließe sich der Meinung der EU-Kommission an und sehe „keinen Grund, etwas an der Richtlinie zu ändern“, sagte Gewessler, die sich auch zu deren Zielen bekannte. Die Umweltschutzorganisation WWF fordert jetzt eine wirksame Umsetzung der EU-Vorschriften durch die gesamte Bundesregierung. „Nach jahrelangem Zögern und Zaudern gibt es endlich eine klare Aussage Österreichs für einen starken europäischen Gewässerschutz. Für die Umwelt ist das eine gute Nachricht, die aber noch mit konkreten Maßnahmen in der Praxis untermauert werden muss. Denn bisher gibt es gerade beim Wasserkraftausbau sehr große Defizite. Hier kann bisher keine Rede von naturverträglich sein“, sagt WWF-Expertin Bettina Urbanek.
Durch die EU-Wasserrahmenrichtlinie ist Österreich verpflichtet, sämtliche Gewässer in einen klar definierten „guten Zustand“ zu bringen und weitere Verschlechterungen zu verhindern. „Daher muss die Politik einen strengen Schutz für die letzten frei fließenden Flüsse garantieren und einen ausreichend budgetierten Sanierungsplan für Flüsse, Seen und Feuchtgebiete vorlegen. Vor allem der Finanzminister ist jetzt gefordert, die seit Jahren ausgetrockneten Fördertöpfe zu befüllen“, sagt Urbanek mit Blick auf die Budgetrede. Zusätzlich müsse die Ökostrom-Förderung insbesondere bei der Wasserkraft mit wirksamen Naturschutzkriterien ausgestattet werden. Ansonsten würde Österreich auch die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie krachend verfehlen.
EU-Kommission und Wissenschaft für umfassenden Schutz der Gewässer
In einem aktuellen Bericht bewertet die EU-Kommission die Wasserrahmenrichtlinie in ihrer jetzigen Form als unverzichtbar, kritisiert aber auch die schleppende Umsetzung in den zuständigen Mitgliedsländern. Dies liegt auch an Industrie- und Wirtschaftslobbys, die den Wasserschutz zugunsten kurzsichtiger Profitinteressen aufweichen wollen. Zugleich fordern mehr als 5.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Beibehaltung des ambitionierten Gesetzesrahmens. Zusätzlich haben mehr als 375.000 Menschen im Zuge der Kampagne „Rette unser Wasser“ (#ProtectWater) ihren Widerstand gegen die Aufweichung der Wasserschutzgesetze vorgebracht. Der WWF Österreich hat diese Aktion gemeinsam mit mehr als 130 zivilgesellschaftlichen Organisationen federführend unterstützt.
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
Pressesprecher WWF Österreich
Tel. 0676 83 488 308
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neuer WWF-Grillfleisch-Check: Kaum klimaschonende Alternativen im Angebot
WWF untersucht Grillfleisch in Supermärkten: 90 Prozent tierische Produkte in Flugblättern beworben, davon nur fünf Prozent in Bioqualität und kaum pflanzliche Alternativen
Unwetter: WWF fordert mehr Bodenschutz und Renaturierung
Starke Bodenversiegelung verschlimmert Hochwasserfolgen – Katastrophenvorsorge durch Renaturierung, Entsiegelung und Klimaschutz – WWF fordert Schulterschluss für EU-Gesetz
Protestaktion am Kaunertal-Staudamm: WWF und GLOBAL 2000 warnen vor sinnloser Naturzerstörung im Platzertal
Große Beamer-Protestaktion zum 100. Tiwag-Geburtstag am Gepatsch-Staudamm – Umweltschutzorganisationen fordern Stopp des gesamten Kaunertal-Ausbauprojekts
Tag des Luchses: WWF besorgt um das Überleben der Luchse in Österreich
Nur noch 35 Individuen in ganz Österreich – Lebensraumzerschneidung isoliert Bestände – WWF fordert bessere Raumplanung und Bekämpfung der Wildtierkriminalität
WWF schlägt am Tag der Meere Alarm: “So viel Plastik kann kein Ozean schlucken”
Überfischung, Klimakrise und Plastikverschmutzung bedrohen Weltmeere massiv – WWF fordert besseren Schutz und ein starkes, internationales Abkommen gegen Plastik im Meer
Nach Tiwag-Schwenk: WWF fordert endgültige Kaunertal-Absage
Naturschutzorganisation begrüßt Aus für Wasserableitungen aus Ötztal: Kaunertal-Ausbau jetzt endgültig sinnlos, stattdessen müssen Landeshauptmann und Tiwag naturverträgliche Alternativen prüfen – Platzertal in Gefahr, Tiwag-Täuschungsmanöver verhindern
Klimastreik: WWF fordert Zustimmung Österreichs zum EU-Renaturierungsgesetz
Umweltschutzorganisation für politischen Schulterschluss aller konstruktiven Kräfte – Scheitern wäre verheerend für Österreich und Europa
WWF-Erfolg: Störche in neue Nisthilfen eingezogen
Im Frühjahr wurden im WWF-Auenreservat in Marchegg 5 Nisthilfen errichtet. Nun sind bereits in 3 der „Kunsthorste“ Storchenpaare eingezogen.