Störche kehren aus Winterquartier zurück – 2024 war ein sehr gutes Jahr für den Bestand – WWF-Auenreservat bietet ausgezeichnete Lebensbedingungen
WWF zum EU-Umweltrat: Österreich bekennt sich endlich zur Wasserrahmenrichtlinie

Beim EU-Umweltrat hat sich Umweltministerin Leonore Gewessler am Donnerstagnachmittag für die Beibehaltung der wichtigen Wasserrahmenrichtlinie in ihrer jetzigen Form ausgesprochen. Sie schließe sich der Meinung der EU-Kommission an und sehe „keinen Grund, etwas an der Richtlinie zu ändern“, sagte Gewessler, die sich auch zu deren Zielen bekannte. Die Umweltschutzorganisation WWF fordert jetzt eine wirksame Umsetzung der EU-Vorschriften durch die gesamte Bundesregierung. „Nach jahrelangem Zögern und Zaudern gibt es endlich eine klare Aussage Österreichs für einen starken europäischen Gewässerschutz. Für die Umwelt ist das eine gute Nachricht, die aber noch mit konkreten Maßnahmen in der Praxis untermauert werden muss. Denn bisher gibt es gerade beim Wasserkraftausbau sehr große Defizite. Hier kann bisher keine Rede von naturverträglich sein“, sagt WWF-Expertin Bettina Urbanek.
Durch die EU-Wasserrahmenrichtlinie ist Österreich verpflichtet, sämtliche Gewässer in einen klar definierten „guten Zustand“ zu bringen und weitere Verschlechterungen zu verhindern. „Daher muss die Politik einen strengen Schutz für die letzten frei fließenden Flüsse garantieren und einen ausreichend budgetierten Sanierungsplan für Flüsse, Seen und Feuchtgebiete vorlegen. Vor allem der Finanzminister ist jetzt gefordert, die seit Jahren ausgetrockneten Fördertöpfe zu befüllen“, sagt Urbanek mit Blick auf die Budgetrede. Zusätzlich müsse die Ökostrom-Förderung insbesondere bei der Wasserkraft mit wirksamen Naturschutzkriterien ausgestattet werden. Ansonsten würde Österreich auch die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie krachend verfehlen.
EU-Kommission und Wissenschaft für umfassenden Schutz der Gewässer
In einem aktuellen Bericht bewertet die EU-Kommission die Wasserrahmenrichtlinie in ihrer jetzigen Form als unverzichtbar, kritisiert aber auch die schleppende Umsetzung in den zuständigen Mitgliedsländern. Dies liegt auch an Industrie- und Wirtschaftslobbys, die den Wasserschutz zugunsten kurzsichtiger Profitinteressen aufweichen wollen. Zugleich fordern mehr als 5.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Beibehaltung des ambitionierten Gesetzesrahmens. Zusätzlich haben mehr als 375.000 Menschen im Zuge der Kampagne „Rette unser Wasser“ (#ProtectWater) ihren Widerstand gegen die Aufweichung der Wasserschutzgesetze vorgebracht. Der WWF Österreich hat diese Aktion gemeinsam mit mehr als 130 zivilgesellschaftlichen Organisationen federführend unterstützt.
Rückfragehinweis:
Vincent Sufiyan
Pressesprecher WWF Österreich
Tel. 0676 83 488 308
E-Mail: vincent.sufiyan@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Weltnaturkonferenz: WWF sieht Schritte in die richtige Richtung
Staatengemeinschaft beschloss Regelung zur Finanzierung des Weltnaturabkommens – WWF spricht von “notwendigen Maßnahmen zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen”
Regierungsprogramm: WWF fehlen große Würfe
Umweltschutzorganisation: Arbeitsprogramm der Dreier-Koalition enthält positive Ansätze, aber auch viele Schwächen, Lücken und Widersprüche – Große Würfe und Prioritäten fehlen
Omnibus-Verordnung: WWF kritisiert Angriff auf EU-Green Deal
Umweltschutzorganisation warnt vor schwerem Rückschlag für EU-Umweltziele – Unternehmen brauchen klare Richtlinien statt Zickzackkurs
Weltnaturkonferenz: WWF fordert rasche Einigung bei Finanzierungsfrage
Weltnaturkonfernz COP16 wird in Rom fortgesetzt – Finanzierungsfrage als Knackpunkt – Weltweiter Biodiversitätsverlust bedroht unsere Lebensgrundlagen
AVISO: Weltweite Klimaschutz-Aktion “WWF Earth Hour” findet am 22. März statt
Weltweite Rückschritte in der Klimapolitik – Umweltschutzorganisation WWF vereint Millionen Menschen, Unternehmen und Gemeinden hinter gemeinsamem Appell für mehr Klimaschutz
WWF zur Fiskalrats-Analyse: Politik muss alle Instrumente für mehr Klimaschutz nutzen
Umweltschutzorganisation fordert verbindliche Ziele und klare Regeln – Massiver Abbau umweltschädlicher Subventionen “dringend und überfällig” für Klima und Budget
WWF-Erfolg: Erstmals Meeresschildkröten-Nester in Nord-Tunesien entdeckt
Erstmals wurden Nester der Unechten Karettschildkröte an Tunesiens Nordküste entdeckt – ein wichtiger Erfolg für den Artenschutz! Dank gezielter Maßnahmen erreichten zahlreiche Jungtiere sicher das Meer.
Wale als Klimaschützer: WWF fordert besseren Schutz für “wandernde CO2-Speicher”
Meeressäuger weltweit unter Druck – Umweltschutzorganisation WWF fordert besseren Schutz von Wal-Wanderrouten