Optimierung der Kraftwerksgruppe Kühtai könnte Zerstörung des Platzertals verhindern – Tiwag will Ötztaler Bevölkerung hinsichtlich Wasserableitungen täuschen
Dosenthunfisch erstmals auf dem Weg zum Öko-Label
Koror/Wien, 1. März 2010 – Das bedeutendste Fischereigebiet für die weltweit beliebteste „Dosenthunfischart“ wird seine Fangmethoden erstmals nach dem MSC-Gütesiegel für nachhaltige Fischerei zertifizieren lassen. 40 Prozent der Skipjack-Fangmengen aus dem westlichen Teil des indopazifischen Korallendreiecks sollen bis 2011 das blaue Öko-Label tragen. Dies beschlossen acht Anrainerstaaten der Meeresregion in einem gemeinsamen Fischereiabkommen. „Die Entscheidung der Pazifikstaaten ist ein historischer Erfolg für den Schutz der regionalen Thunfischbestände und hat überdies eine weltweite Vorbildwirkung“, freut sich Axel Hein, Meeresexperte des WWF-Österreich. „Der WWF wird den Zertifizierungsprozess aktiv begleiten und sicherstellen, dass alle notwendigen Naturschutz- und Managementrichtlinien berücksichtigt werden.“
Dem sogenannten Korallendreieck zwischen den Philippinen, Indonesien und Papua Neuguinea kommt in der globalen Fischerei eine besondere Bedeutung zu. Diese artenreichste Meeresregion beinhaltet lebensnotwendige Laichplätze für zahlreiche wirtschaftlich wichtige Fischarten, darunter mehrere Thunfischarten wie den Skipjack-Thunfisch. 25 Prozent des weltweit konsumierten Thunfisches stammen aus diesem Gebiet. „Eine erfolgreiche MSC-Zertifizierung der Skipjack-Fischerei bedeutet nachhaltigere Fangmethoden und würde so auch neue Hoffnung für die bereits stark dezimierten Gelbflossen- und Großaugen-Thunfischbestände geben“, so Hein. „Besonders Jungtiere dieser beiden Arten werden bei der konventionellen Fischerei mitgefangen und können so nie für Nachwuchs sorgen.“ Der Rückgang der Thunfischpopulationen ist nicht nur aus Artenschutzsicht dramatisch. Gesunde Fischbestände sind auch Nahrungs- und Lebensgrundlage für mehr als 100 Millionen Menschen in der Region.
Die Skipjack oder auch Bonito genannte Thunfischart wird überall auf der Erde konsumiert, was die Bonito-Fischerei zu einer der größten weltweit macht. Alleine 2008 wurden 1,6 Millionen Tonnen im westlichen Zentral-Pazifik gefangen – die zweithöchste jemals gefangene Menge in der Geschichte der Fischerei mit einem Gesamtwert von 1,5 Milliarden US Dollar. Nach Europa gelangt der Bonito vorwiegend in Dosenform und findet bei uns besonders in Salaten, auf Sandwiches und als Pizzabelag Verwendung.
Das MSC-Siegel ist das weltweit einzig anerkannte Gütesiegel für nachhaltige Meeresfischerei. Das blaue Öko-Label des „Marine Stewardship Council“ wurde 1997 von WWF und Unilever gegründet. Es garantiert eine nachhaltige Fischerei mit strengen Fangquoten und schonenden Fangmethoden und sorgt für effiziente Kontrollen.
Weitere Informationen und Fotos:
Mag. (FH) Lisa Simon, WWF-Pressesprecherin, Tel.: +43-1-488 17 215, E-Mail: lisa.simon@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF und DIE TAFELN fordern Maßnahmenpaket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Jährliche Verschwendung würde umgerechnet Bedarf von 1,7 Millionen Menschen decken – Umwelt- und Sozialorganisation präsentieren Vorschläge für Regierungsverhandlungen
Good News: Mehr Tiger in Bangladesch
84 bengalische Tiger konnten in einem geschützten Mangrovengebiet in Bangladesch nachgewiesen werden. Laut Schätzungen halten sich nun in dem Gebiet um 10% mehr Tiger auf, als noch im Jahr 2018!
Weltklimakonferenz: WWF fordert konkrete Deadlines für Kohle, Öl und Gas
Geplanter Ausstieg aus fossilen Energieträgern muss mit klaren Fristen geregelt sein – Mehr Geld für ärmere Länder und stärkere Rolle für Naturschutz gefordert
Was wir von der Klimakonferenz COP 29 erwarten
© adobestock/Jon Le BonZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 11. – 22. November 2024 findet die 29. Internationale Klimakonferenz in Baku/ Aserbaidschan statt. Dieser...
Weltnaturkonferenz: WWF kritisiert fehlende Fortschritte
Wichtige Beschlüsse zur Finanzierung ausständig, der Politik fehlen Ambition und Konsequenz – Vorläufiges Scheitern der Konferenz als “herbe Enttäuschung”
Neue Studie: Über 1.000 Flusskilometer mit hohem Renaturierungs-Potenzial in Österreich
Große heimische Flüsse auf Verbauungsgrad analysiert – WWF fordert Schwerpunkt auf Flüssen im österreichischen Renaturierungsplan und Schutz frei fließender Strecken
WWF fordert starkes Klimaschutz-Kapitel im neuen Regierungsprogramm
Neue ökosoziale Steuerreform, Reduktion des Energieverbrauchs und Klimaschutzgesetz als Kernpunkte – “Mehr Klimaschutz unverzichtbar für zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort”, sagt Ökonomin Sigrid Stagl
WWF fordert Absage von Anton Mattle zu Kaunertal-Ausbauplänen
Tiwag beharrt auf Wasserableitungen aus dem Ötztal – WWF fordert Landeshauptmann zu Klarstellung auf – Auch Speichervariante im Platzertal muss gestoppt werden