Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Isel: Natura 2000 kommt in die Zielgerade
Innsbruck, 1. Juli 2015 – Die bereits im März des Jahres vorgestellte Abgrenzung eines künftigen Naturschutz- und Natura 2000 Gebiets „Osttiroler Gletscherflüsse“ wurde nun auch offiziell nach Brüssel gemeldet. Sie beinhaltet die gesamte Isel, sowie die Oberläufe der Schwarzach und des Kalserbaches. Im Rahmen eines Konsultationsverfahrens werden alle Nachreichungen Österreichs zum Natura 2000 – Netzwerk Anfang 2016 bewertet. Die jetzt erfolgte Meldung sieht Gebhard Tschavoll, Isel-Verantwortlicher beim WWF, als ein weiteres positives Zeichen. „Damit wird signalisiert, dass es der Landesregierung nun wirklich ernst ist mit dem Abschluss der Natura 2000 Thematik in Osttirol“.
Überrascht zeigt er sich jedoch über die Aussagen zu weiteren Kraftwerken im Einzugsgebiet des letzten „freien“ Gletscherflusses der Zentralalpen: Hier müsse den Verantwortlichen klar sein, dass es Unvereinbarkeiten zwischen dem Schutz und Erhalt der nachweislich einzigartigen Tamariskenbestände an Kalserbach und Schwarzach sowie neuen Ausleitungsprojekten gibt. Tschavoll erklärt: „Nachdem der Landeshauptmann deutlich gemacht hat, dass das KW Virgental nicht genehmigungsfähig ist, muss dies wohl auch für die anderen Projekte mit gleicher Sachlage und Auswirkungen gelten“.
Natura 2000-Gebiet „Osttiroler Gletscherflüsse“ auch nach Wasserrahmenrichtlinie relevant
Natura 2000 – Gebiete wie jetzt die Isel und ihre Zubringerbäche, hängen unmittelbar vom Erhalt und der Verbesserung des Wasserzustands ihrer Flüsse ab. Damit gehören sie, wie auch die Obere Drau in Kärnten oder der Tiroler Lech, zu den „wasserrelevanten“ Schutzgebieten des EU-weiten Schutzgebietsnetzwerks. Auflagen und Bestimmungen dürfen keine Verschlechterung der Bedingungen im Flussraum zulassen und beziehen sich auch auf Projekte, die von außen nachteilig auf die Ökologie im Schutzgebiet einwirken. Ein Kraftwerksneubau in diesen Strecken schließt sich somit in der Regel aus.
EU-Kommission entscheidet, was fachlich genügt
Im Anschluss an die Nachmeldungen Österreichs zu Natura 2000, werden im Frühjahr 2016 alle bis dahin vorgeschlagenen Gebiete in einem Seminar der EU-Umweltbehörde bewertet. Dort entscheiden Experten, ob die von den Bundesländern vorgeschlagenen Gebiete den Anforderungen zum Schutz und zur positiven Entwicklung der EU – Arten und Lebensräume genügen.
Der WWF hat bereits in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass es fachlich nicht gerechtfertigt ist, Standortorte mit Tamarisken und Ausbreitungskorridore aus dem zukünftigen Europa – Schutzgebiet auszunehmen. „Es muss sowohl unsere, als auch die Bestrebung der Landesregierung sein, neben Lech und Drau ein weiteres europaweit vorbildliches Flusssschutzgebiet zu schaffen“, so Tschavoll abschließend.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich, claudia.mohl@wwf.at oder 01/488 17-250
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