Neue Landes-Verordnung verstößt mehrfach gegen EU-Recht – WWF fordert mehr Raum für heimischen Nager
Studien bestätigen: Töten von Fischottern ist wirkungslos
Seit jeher ist der Fischotter in Österreich heimisch. Doch im 19. Jahrhundert wurde er durch den Menschen fast vollkommen ausgerottet. Denn immer wieder werden Fischotter für die sinkenden Fischbestände verantwortlich gemacht – und das ohne jede wissenschaftliche Basis. Zwei Studien bestätigen nun: Das Töten von Fischottern führt zu keiner messbaren Erholung für Fischbestände in Fließgewässern.
Zu diesem Schluss kommt eine Reihe von Untersuchungen, die die oberösterreichische Landesregierung durchführen ließ und die dem WWF vorliegen. Der WWF kämpfte seit Juni 2022 um die Herausgabe der Studien. Zwei Monate später wurden Informationen teilweise zur Verfügung gestellt. Bis dem WWF dann alle Informationen zu den beiden Studien ausgehändigt wurden, dauerte es noch bis Dezember 2023 und benötigte den Weg über das Landesverwaltungsgericht, das dem WWF Recht gab.
Mehrere Jahre lang konnten Jäger:innen im Rahmen der Untersuchungen an bestimmten Flussabschnitten in Oberösterreich unbegrenzt Fischotter abschießen. Zwischen 2018 und 2021 wurden so insgesamt 52 Fischotter an vier verschiedenen Flussabschnitten getötet. Weder an diesen Fließstrecken noch an zwei Kontrollabschnitten konnten Verbesserungen der Fischbestände gemessen werden. In zwei untersuchten Gebieten wurden sogar Abnahmen der Fischbestände festgestellt. Die Ergebnisse bestätigen frühere Untersuchungen aus Kärnten und dem Burgenland.
Wieso die Fischbestände abnehmen, ist auf ganz andere Gründe als den Fischotter zurückzuführen: Wasserkraftwerke, Flussbegradigungen, Uferverbauungen und Querbauwerke zerstören den natürlichen Lebensraum der Fische. Hinzu kommen die Folgen der Klimakrise: Höhere Wassertemperaturen begünstigen die Ausbreitung von Krankheiten und beeinträchtigen den Bruterfolg. Auch Schadstoffe wie Antibiotika und Pestizide im Wasser führen zum Rückgang der Fischbestände. Viel wichtiger wäre also eine Renaturierungs-Offensive und der konsequente Schutz unserer Gewässer.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF: Blatten-Katastrophe könnte sich im Kaunertal wiederholen
Experten-Analyse: Felsflanken über Gepatsch-Speicher mit ähnlicher Charakteristik wie in Blatten – WWF fordert Sicherheitsprüfung der bestehenden Anlage und Absage des Ausbauprojekts Kaunertal
WWF: Renaturierte Au zeigt Klimaschutz-Potential
Neue BOKU-Studie: Beweidete Auwiesen bleiben trotz Jahrhundert-Hochwasser stabile CO₂-Speicher – WWF fordert gesicherte Finanzierung von Renaturierung und Naturschutz-Offensive
WWF alarmiert: Regenwald in zehnfacher Fläche Österreichs bereits zerstört
Massive Regenwaldzerstörung schreitet voran: Lebensraumverlust für Jaguare und rosa Flussdelfine besonders kritisch – WWF fordert besseren Schutz
Renaturierung: WWF fordert mehr Tempo bei Österreichs Wiederherstellungsplan
Ein Jahr vor EU-Deadline sind zentrale Fragen immer noch offen – Lücken und Defizite bei Finanzierung und Einbindung der Öffentlichkeit
WWF-Erfolg: Tiger kehren in indischen Nationalpark zurück
Seit 2020 unterstützt der WWF ein Umsiedlungsprojekt im Rajaji-Nationalpark in Nordindien. Nun streifen wieder Tiger durch das Schutzgebiet – und sogar Tigernachwuchs wurde gesichtet!
WWF-Erfolg: 15 Sambars in Thailand freigelassen
Im Salakpra Wildlife Sanctuary wurden 15 Sambarhirsche in die Freiheit entlassen. Die Rückkehr der gefährdeten Pflanzenfresser ist ein wichtiger Schritt, um das Ökosystem zu stärken.
WWF: Pottwale, Finnwale und Delfine im Mittelmeer zunehmend bedroht
Schiffsverkehr gefährdet seltene Meeressäuger im Mittelmeer – WWF fordert Tempolimits und Ausweichrouten, um Kollisionen zu verhindern und ist im Einsatz gegen Geisternetze
WWF kritisiert Ausverkauf von Tiroler Naturschätzen
Geplantes Gesetzespaket der Landesregierung weicht Naturschutz auf und begünstigt Konzerne – WWF fordert Aus für “Ablasshandel” und grundlegende Überarbeitung des Entwurfs













