Optimierung der Kraftwerksgruppe Kühtai könnte Zerstörung des Platzertals verhindern – Tiwag will Ötztaler Bevölkerung hinsichtlich Wasserableitungen täuschen
Walfang weiterhin außer Kontrolle
Wien, 23. Juni 2010 – Kein Konsens in Sachen Walfang und Walschutz. Die Verhandlungen über einen Kompromissvorschlag zum Walfang bei der Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission IWC in Agadir haben zu keinem Ergebnis geführt. Der WWF kritisiert das Scheitern der Bemühungen.
"Ein Kompromiss, der den bestehenden Walfang unter der Kontrolle durch die IWC stellt, wäre klar vonnöten gewesen" sagte Axel Hein, Meeres- und Fischereiexperte des WWF. "Das Scheitern dieser Gespräche zementiert den Status Quo. Bedrohte Arten wie Finn- und Seiwal bleiben trotz Moratorium weiter auf der Abschussliste der Walfangnation Japan."
Der WWF hatte gemeinsam mit anderen Umweltverbänden sechs Kernforderungen aufgestellt, die ein Kompromiss für wirksamen Walschutz beinhalten müsse. Dazu gehört unter anderem die Beendigung des wissenschaftlichen Walfangs und der Jagd auf bedrohte Arten. "Ein Kompromiss im Sinne eines modernen Walschutzes hätte auch die Chance geboten, Wale im Schutzgebiet des Südpolarmeers vor der Harpune zu bewahren" so Hein weiter. Japan hat bislang die Grenzen des Schutzgebietes nicht respektiert und betreibt auch hier Walfang zu angeblichen Forschungszwecken. Trotz des geltenden Moratoriums werden weltweit bis zu 2000 Großwale erlegt.
"Die IWC erscheint einmal mehr als hilfloses Gremium. Die teilnehmenden 88 Mitgliedsstaaten haben erneut politische Interessen über wissenschaftliche Erkenntnisse gestellt und es versäumt, mit einem vernünftigen Kompromiss die Weichen für einen modernen Walschutz zu stellen", sagte Hein vom WWF weiter.
"Fortschritte wird die IWC erst dann erzielen, wenn sie sich auf den Walschutz statt auf politische Interessen fokussiert."
Die Tagung der Internationalen Walfangkommission wird bis Freitag, 25. Juni fortgesetzt.
Kontakt:
Axel Hein, WWF Meeres- und Fischereiexperte, Tel.: 01 488 17 230
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF und DIE TAFELN fordern Maßnahmenpaket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Jährliche Verschwendung würde umgerechnet Bedarf von 1,7 Millionen Menschen decken – Umwelt- und Sozialorganisation präsentieren Vorschläge für Regierungsverhandlungen
Good News: Mehr Tiger in Bangladesch
84 bengalische Tiger konnten in einem geschützten Mangrovengebiet in Bangladesch nachgewiesen werden. Laut Schätzungen halten sich nun in dem Gebiet um 10% mehr Tiger auf, als noch im Jahr 2018!
Weltklimakonferenz: WWF fordert konkrete Deadlines für Kohle, Öl und Gas
Geplanter Ausstieg aus fossilen Energieträgern muss mit klaren Fristen geregelt sein – Mehr Geld für ärmere Länder und stärkere Rolle für Naturschutz gefordert
Was wir von der Klimakonferenz COP 29 erwarten
© adobestock/Jon Le BonZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 11. – 22. November 2024 findet die 29. Internationale Klimakonferenz in Baku/ Aserbaidschan statt. Dieser...
Weltnaturkonferenz: WWF kritisiert fehlende Fortschritte
Wichtige Beschlüsse zur Finanzierung ausständig, der Politik fehlen Ambition und Konsequenz – Vorläufiges Scheitern der Konferenz als “herbe Enttäuschung”
Neue Studie: Über 1.000 Flusskilometer mit hohem Renaturierungs-Potenzial in Österreich
Große heimische Flüsse auf Verbauungsgrad analysiert – WWF fordert Schwerpunkt auf Flüssen im österreichischen Renaturierungsplan und Schutz frei fließender Strecken
WWF fordert starkes Klimaschutz-Kapitel im neuen Regierungsprogramm
Neue ökosoziale Steuerreform, Reduktion des Energieverbrauchs und Klimaschutzgesetz als Kernpunkte – “Mehr Klimaschutz unverzichtbar für zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort”, sagt Ökonomin Sigrid Stagl
WWF fordert Absage von Anton Mattle zu Kaunertal-Ausbauplänen
Tiwag beharrt auf Wasserableitungen aus dem Ötztal – WWF fordert Landeshauptmann zu Klarstellung auf – Auch Speichervariante im Platzertal muss gestoppt werden