Ein Meilenstein für den Natur- und Umweltschutz: Wir haben 100.000 Unterschriften gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal gesammelt.
WWF begrüßt Wüstenstromprojekt „Desertec“ aber warnt vor Jubel

Wien, 14. Juli 2009 – Die Umweltorganisationen WWF begrüßt die Desertec-Initiative des deutschen Energie- und Finanzkonsortiums zum Bau von Solarkraftwerken in Nordafrika und im Nahen Osten. Der WWF strebt langfristig eine Energieversorgung mit Hundert Prozent Erneuerbarer Energie an.
Deshalb ist es vernünftig, wenn sich der internationale Handel mit Erneuerbaren Energien verstärkt, denn manche Länder haben bessere Möglichkeiten zur Produktion von sauberen Energieformen als andere. Die Umweltorganisation fordert aber vom neuen Solar-Konsortium, dass die Länder, in denen der Solarstrom produziert wird, ebenfalls von Desertec profitieren müssen: „Die Länder des Südens in denen Desertec gebaut wird, müssen ebenso ausreichende Vorteile von diesem Projekt haben. Gerade in Ländern Afrikas fehlt es an ausreichender Energieversorgung“, so Markus Niedermair.
Der WWF warnt davor zu glauben, dass das Desertec-Projekt die Energieprobleme Europas alleine lösen kann. Bisher ist das Projekt nur Zukunftsmusik. „Für eine Zukunft mit sauberer Energie reicht dieses Megaprojekt bei weitem nicht aus. Desertec darf deshalb keine Ausrede sein, die nationalen Bemühungen zum Ausbau erneuerbarer Energien zu verlangsamen. Wir brauchen eine Vielfalt an Erneuerbaren Energien und natürlich dürfen wir nicht vergessen auf der Nachfrageseite die Energieeffizienz massiv zu steigern“, so WWF-Energieexperte Markus Niedermair. Der Solarstrom aus Nordafrika kann nur Teil eines globalen Portfolios sein, ebenso wie Windenergie aus dem Atlantik, Bioenergie aus Osteuropa, eine umweltverträgliche Menge an Wasserkraft sowie Erdwärme und dezentraler Solarstrom wo dies möglich ist.
Zusätzlich, so regt der WWF an, braucht es einen paneuropäischen Vertrag zur Modernisierung, Harmonisierung und Effizienzsteigerung des europäischen Stromleitungsnetzes. „Dies wäre ein wichtiger Beitrag langfristig die fossilen durch Erneuerbare Energien zu ersetzen und den Klimawandel zu stoppen“, so Niedermair.
Weitere Informationen:
Franko Petri, WWF-Pressesprecher, Tel.: +43 1 48817 231.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF fordert Rettungspaket für Untere Lobau im Wiener Regierungsprogramm
Untere Lobau massiv von Austrocknung bedroht – WWF fordert Wasserzuleitung und Renaturierung zur Rettung des Naturjuwels
WWF: EU-Renaturierungsverordnung “zügig und ambitioniert” umsetzen
Naturschutzorganisation anlässlich Bund-Länder-Gipfel in Niederösterreich: Renaturierung konstruktiv vorantreiben und finanzieren, Schutzgebiete stärken und ausbauen
Gemeinsamer Appell: Einzelhandel und WWF fordern Maßnahmen für pflanzenreiche Ernährung
Umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung pflanzenbasierter Ernährung gefordert – Bundesregierung soll mehr Fairness im Steuersystem schaffen und neue Ernährungsstrategie erarbeiten
WWF-Erfolg: Kleine Tiger-Familie in Thailands Wäldern gesichtet
Drei Tigerjungen wurde in der Dawna Tenasserim-Landschaft gesichtet – ein weiteres Zeichen dafür, dass die jahrzehntelangen Schutzbemühungen erfolgreich sind!
Budgetrede: WWF kritisiert fehlenden Abbau umweltschädlicher Subventionen
Umweltschutzorganisation vermisst strukturelle Reformen, kritisiert massive Kürzungen im Klima- und Umweltschutz und fordert stärkere Dotierung des Naturschutzes
WWF alarmiert: Lebensraum der Asiatischen Elefanten fast komplett zerstört
Naturzerstörung und Wilderei gefährden Asiatische Elefanten zunehmend – Umweltschutzorganisation WWF sieht “ökologische Katastrophe”
Good News: Fast 400 Schneeleoparden leben in Nepal
397 Schneeleoparden streifen durch Nepals Berge – das sind mehr als gedacht. Neue Daten aus einer aktuellen Schätzung machen Hoffnung für den Schutz der scheuen Großkatze.
Schutzstatus Wolf: WWF kritisiert Abschwächung als “gefährlichen Präzedenzfall”
EU-Parlament stimmt für Änderung der FFH-Richtlinie – WWF befürchtet fatale Folgen für weitere gefährdete Arten und Lebensräume in EU