Umweltschutzorganisation entdeckt ausgestorben geglaubte Engelhaie im kroatischen Mittelmeer – WWF fordert Meeresschutzgebiet, um die Tiere vor Fischerei und Verschmutzung zu schützen
WWF: Chinesisches Jahr des Tigers endet am 3. Februar
Wien, Dienstag, 1. Februar 2011 – Am 3. Februar ging nach dem chinesischen Kalender das „Jahr des Tigers“ zu Ende. Die Umweltschutzorganisation WWF zieht angesichts des anstehenden Jahreswechsels in China und weiten Teilen Asien eine positive Bilanz. „Der politische Prozess im Jahr des Tigers hat uns weiter gebracht. Bis zum nächsten chinesischen Jahr des Tigers müssen wir die vereinbarten Vorhaben aber auch umsetzen, um den Tiger vor dem Aussterben zu retten“, sagt WWF-Artenschutzexpertin Jutta Jahrl. Eine neue Studie beweist, dass in Asien 10.000 wilde Tiger leben könnten. Der WWF Österreich konzentriert sich auf den Schutz der Tigerlebensräume in Laos.
Auf dem internationalen Tiger-Gipfel im vergangenen November hatten sich Staats- und Regierungschefs darauf geeinigt, den weltweiten Bestand der Tiger bis 2022 zu verdoppeln. Außerdem wurden finanzielle Mittel zur Rettung des Tigers angekündigt. Der WWF wird den Aufbau der Tiger-Bestände in eigenen Projekten vorantreiben und genau beobachten, ob die Zusagen der Politik auch eingehalten werden. Der WWF Österreich arbeitet zum Schutz des Indochinesischen Tigers in der Mekong-Region. Gemeinsam mit den Österreichischen Bundesforsten baut der WWF Österreich in Süd-Laos ein Waldschutzgebiet in der Größe von 240.000 Hektar auf.
Die Aktion ist die erste Umsiedlung dieser Art in Nepal. Die Distanz von 600 Kilometern zwischen seinem ursprünglichen Zuhause und der neuen Heimat hatte das Tier unter der Aufsicht von Tierärzten und Rangern in einem eigens dafür konstruierten Anhänger zurückgelegt. Vorbild waren ähnliche Umsiedlungen in Indonesien und Indien. Dank des GPS-Senders werden Wissenschaftler und Naturschützer auch in Zukunft stets wissen, wo sich das Tier gerade aufhält. Alle sechs Stunden übermittelt das Gerät den Aufenthaltsort des Tigers. “Mit Hilfe des GPS-Senders können wir nicht nur beobachten, wie sich der Tiger in seinem neuen Refugium zurechtfindet, wir erhoffen uns auch neue Kenntnisse über das Verhalten der Großkatzen”, so die WWF-Tigerexpertin. “Nur wenn wir genau wissen, wie die Tiger wandern, wo sie Beute finden und wie sie ihre Reviere besetzen, können wir die Population wirkungsvoll schützen.”
Rückendeckung erhalten die weltweiten Schutzbemühungen durch eine aktuelle Studie, wonach in den bestehenden Naturreservaten Asiens mehr als 10.000 wilde Tiger leben könnten – rund drei Mal mehr als gegenwärtig. Dazu bräuchte es laut WWF den grenzüberschreitenden politischen Willen, die einzelnen Kerngebiete via Korridore zu verbinden. „Die Politiker der Tiger-Verbreitungsstaaten haben sich mit großen Versprechungen gegenüber der Weltöffentlichkeit in Szene gesetzt. Sie werden sich jetzt an ihren eigenen Worten messen lassen müssen“, so Jahrl. Erste Maßnahmen zum Schutz des Tigers sind bereits angelaufen. So wurde jüngst ein verletztes Tier, das in einer nepalesischen Hotelanlage umherstreifte, von einer Eingreif-Truppe gefangen und veterinärmedizinisch versorgt. Nach seiner Genesung wurde der Tiger im Rahmen einer Umsiedlungsaktion im etwa 600 Kilometer entfernten Bardia-Nationalpark ausgesetzt. „Es gibt weltweit nur noch etwa 3.200 Tiger. Das ist verdammt wenig und daher zählt jedes einzelne Individuum“, sagt Jahrl.
Videos zur Besenderung und Auswilderung des übersiedelten Tigers finden Sie hier.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF,
Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at.
Die unten angeführten Fotos stehen den Medien gerne unter Nennung des Copyrights und im Zusammenhang mit einem Artikel über die Umsiedelung des Tigers zum einmaligen kostenfreien Abdruck in einem Printmedium oder zur Darstellung in einem Onlinemedium zur Verfügung. Die hochaufgelösten Fotos für Printmedien können zu den genannten Bedingungen kostenfrei beim WWF Österreich angefordert werden. Die Verwendung dieser Fotos in einem anderen Zusammenhang als dem oben genannten ist aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet. Anfragen bitte an WWF-Medienassistent Stefan Thiemer, Tel. 01-48817-239, stefan.thiemer@wwf.at.
Ausgewildeter Tiger
© WWF Nepal/Min Bajracharya
Betäubter Tiger zur Vorbereitung der Übersiedelung
© WWF Nepal/Min Bajracharya
Karte der Tigerumsiedelung
© WWF Nepal
Ausgewildeter Tiger
© WWF Nepal/Min Bajracharya
Abmessung der Tigerpfote
© WWF Nepal/Min Bajracharya
Betäubter Tiger
© WWF Nepal/Min Bajracharya
Präsident und CEO WWF US bei der Besenderung
© WWF Nepal/Min Bajracharya
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
„Platzertal bleibt“: Breite Allianz fordert Erhalt des Tiroler Alpenjuwels
Tiroler Musikszene spielt Konzert für Erhalt des Platzertals auf 2.500 Metern – Allianz aus WWF, Bürgerinitiativen und Musikern fordert Stopp der Ausbaupläne für das Kraftwerk Kaunertal
Weltweiter Klimastreik am 20. September 2024
Am 29. September wählen wir den Nationalrat. Speziell vor der Wahl wollen wir darauf aufmerksam machen, wie entscheidend wirksamer Klimaschutz für uns alle in Österreich ist. Der WWF Österreich geht daher wieder zusammen mit den Fridays for Future beim EU-weiten Klimastreik auf die Straßen.
Trockenheit im Osten: WWF fordert Wasser-Rückhalt statt Donau-Zuleitung
Klimakrise verschärft Dürren und Hochwasser – Natürliche Rückhalteräume schaffen Ausgleich – WWF fordert Wiederherstellung von Feuchtgebieten
Good News: Teufelsrochen im Mittelmeer befreit & besendert
Dem WWF und seiner Partnerorganisation gelang es, rund 30 verirrte Teufelsrochen zu befreien. Bevor die Tiere in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie mit einem Sender ausgestattet. So können wir mehr über die gefährdete Art erfahren.
Wilderei bedroht Störe: WWF warnt vor Aussterben der letzten “Donau-Dinosaurier”
WWF-Bericht zeigt Ausmaß der illegalen Jagd auf seltene Donau-Störe: Knapp 400 Fälle von Wilderei und verbotenem Handel aufgezeichnet, Dunkelziffer hoch – Umweltschutzorganisation fordert verstärkte Kontrollen
Renaturierung: WWF zeigt hohes Potenzial an der March
200 Quadratkilometer Auenlandschaft an der March wiederherstellbar – WWF-Reservat in Marchegg als Vorbild – WWF fordert Schwerpunkt auf Wiederherstellung von Flüssen
WWF legt über 50 Forderungen an künftige Bundesregierung vor
Umweltschutzorganisation fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von neuer Regierung – Bundesweites Bodenschutzgesetz soll flächensparende Entwicklung sicherstellen
WWF: Brände im Amazonas, Cerrado und Pantanal breiten sich unaufhaltsam aus
Nach Rekord-Bränden im Juli geraten Feuer im August völlig außer Kontrolle: Knapp 29.000 Brandherde allein im Amazonas – giftige Rauchwolken gefährden Gesundheit der Bevölkerung