Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF: Roter Tunfisch: Druck auf EU wächst
![Tuna fishing "Almadraba"](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/461f4b6046d12.jpg)
Wien, 13.04.2007 – Namhafte europäische Unternehmen fordern gemeinsam mit dem WWF eine Halbierung der Fangquoten für den stark gefährdeten Roten Tunfisch im Mittelmeer. Zu den Unterstützern des Aufrufs an die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedsländer zählen auch die österreichischen Unternehmen C+C Pfeiffer und Ozean. Im Mittelmeer stehe angesichts der in wenigen Wochen beginnenden Fangsaison eine Tragödie bevor, heißt es in dem Appell. Der Rote Tunfisch drohe zu verschwinden.
Es sei "unmoralisch und unverantwortlich, wenn die EU-Staaten nicht umsteuerten", so Fischereiexperte Georg Scattolin vom WWF. Der Rote Tunfisch wird vor allem in Japan, aber auch in Europa und den USA zu Sushi verarbeitet.
Ein Dutzend Unternehmen aus Österreich, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz unterstützen die Initiative des WWF. Die Firmen betonen ihren Einsatz für eine nachhaltige Fischerei. Dazu gehören schonende Fangpraktiken und ein gutes Management der Fischbestände. Dafür sei in erster Linie die Politik verantwortlich, heißt es in dem Aufruf. "Der Handel und die fischverarbeitende Industrie sind auf stabile Fischbestände und gesunde Lebensräume angewiesen", begründet WWF-Fischereiexperte Scattolin das Engagement der Unternehmen.
Im November hatte die "Internationale Kommission zum Schutz des Atlantischen Tunfischs" (ICCAT) die Fangquoten für 2007 auf 29.500 Tonnen festgelegt. Das ist nahezu doppelt soviel, wie die eigenen Wissenschaftler empfohlen hatten. "Diese Quote ist ein Skandal. Die kommenden Monate entscheiden möglicherweise über die Zukunft des Roten Tunfischs. Es ist Zeit, die Notbremse zu ziehen", so Scattolin.
Neben den zu hohen Quoten ist auch die illegale Fischerei im Mittelmeer ein großes Problem. "Es wird bis zu 50 Prozent mehr Tunfisch gefangen, als die ohnehin zu hohen Quoten vorsehen", erläutert der WWF-Experte. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die EU-Flotte, allen voran Frankreich und Spanien. Die Unternehmen und der WWF fordern einen entschiedenen Kampf der EU gegen die illegale Fischerei.
Der WWF hatte bereits vor zwei Wochen in einem Bericht gewarnt, dass ein Niedergang des Roten Tunfischs in einer Kettenreaktion auch die wirtschaftlich bedeutsame Sardinen-Fischerei gefährden würde. Verschwindet der Tunfisch, vermehren sich seine Beutetiere, die Tintenfische. Da Tintenfische sich von Sardinen ernähren, könnten die Sardinenfänge einbrechen.
Rückfragehinweis:
Mag. Georg Scattolin, WWF-Fischereiexperte, Tel. 0676-83488265 oder georg.scattolin@wwf.at Fotos und TV-Footage erhalten Sie unter Tel. 040/530200118, kampwirth@wwf.de
Faire Fische für mehr im Meer
MSC-Gütesiegel – Rettung vor Fischerei-Kollaps
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet
Good News: Europa sagt mit Renaturierungsgesetz Ja zur Natur
Ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik: Das EU-Renaturierungsgesetz wurde beschlossen! Ein großer Sieg für die Natur – und damit ein Gewinn für uns alle.
EU-Renaturierungsgesetz: WWF begrüßt Ja der Umweltministerin
Umweltministerin trifft “wichtige Entscheidung für die Natur und die Krisensicherheit Österreichs” – Geplantes Gesetz stärkt Artenvielfalt, Klimaschutz und Ernährungssicherheit