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Fossile Brennstoffe als Knackpunkt der COP 28
Zwar läutete die Weltklimakonferenz die Abkehr von fossilen Energien ein – aber mit Lücken und Schlupflöchern mangelte es an Ambition.
2023 wird das heißeste Jahr der letzten 125.000 Jahre sein, so viel lässt sich anhand der vorliegenden Daten bereits jetzt mit großer Sicherheit sagen. Die Auswirkungen sind rund um den Globus spürbar. Ausgedehnte Hitzewellen, wochenlange Waldbrände und Überflutungen gehören mittlerweile zur „neuen Normalität“. Wir stehen am Beginn einer Beschleunigung extremer Wetterereignisse und weiterer Konsequenzen.
Vor diesem Hintergrund ging letzte Woche die diesjährige UN-Weltklimakonferenz (COP28) zu Ende. Entscheidungsträger:innen aus über 190 Ländern trafen sich in Dubai, um fast zwei Wochen lang über die Umsetzung des Pariser Klimaschutz-Abkommens zu verhandeln.
Das Fazit zur COP28: Es gab einen wichtigen Fortschritt, aber trotzdem zu wenig Ambition und Dringlichkeit.
Die Erreichung des Hauptziels des Pariser Klimavertrags, die Erderhitzung auf 1,5° zu begrenzen, wird immer schwieriger. Umso wichtiger war also eine Einigung auf ambitionierte Maßnahmen!
Hier ein Überblick zu den wichtigsten Punkten:
1. Ausstieg aus fossiler Energie
Die Weltklimakonferenz läutet die Abkehr von fossilen Brennstoffen ein. Endlich wurde eine längst überfällige Entscheidung zum Übergang weg von Kohle, Öl und Gas getroffen. Erstmals werden fossile Energieträger als Hauptverursacher der Klimakrise in einem Abschlussdokument beim Namen genannt. Doch leider gibt es auch viele Lücken und Schlupflöcher – etwa durch umstrittene und nicht hinreichend verfügbare Technologien. Nach wie vor fehlt es an Ambition und Dringlichkeit.
Die Hoffnung bleibt trotzdem, dass wir einmal auf diese Weltklimakonferenz zurückschauen und feststellen können, dass damit der Anfang vom Ende des fossilen Zeitalters eingeläutet worden ist.
2. Mehr Klima-Hilfen, mehr Klimagerechtigkeit
Gleich am ersten Tag der COP herrschte eine große Aufbruchsstimmung. Gelder zur Finanzierung von Verlusten und Schäden für besonders von der Klimakrise betroffene Staaten wurden beschlossen. Die finanziellen Mittel werden dabei über einen Fonds verteilt. Dieser muss jedoch nun in einem weiteren Schritt erst ausreichend finanziell dotiert werden, um wirksam agieren zu können. Und solange die Emissionen nicht stärker und schneller reduziert werden, bleibt er nur Symptombekämpfung und keine Lösung.
3. Negativer Klimakurs nach erstmaliger Bestandsaufnahme
Im Rahmen der COP 28 fand erstmalig die im Pariser Klima-Übereinkommen vorgesehene erste „Globale Bestandsaufnahme“ statt. Diese ähnelt einem globalen Stresstest für die Klimapolitik. Ist die Staatengemeinschaft tatsächlich auf dem Weg zum 1,5-Grad-Limit? Wie sind die bisherigen Anstrengungen zu bewerten?
Die Ergebnisse waren leider eindeutig: Wir sind absolut nicht auf Kurs. Es gibt eine große Lücke zwischen den steigenden CO2-Emissionen und dem wissenschaftlich erforderlichen Minderungspfad. Genauso wie bei einem negativen Stresstest in der Finanzwirtschaft ist jetzt eine ungeschönte Bilanz notwendig, die zu einer überfälligen Kurskorrektur führt.
Alle Staaten müssen dafür ihre nationalen Klimaschutzpläne für 2030 rasch nachbessern und für 2035 ambitionierte Ziele im Einklang mit dem 1,5-Grad-Limit festlegen. Nur so lässt sich die Lücke zwischen Ambition und Realität schließen. Das betrifft auch Österreich! Dazu braucht es verbindliche Vorgaben und eine stärkere Rechenschaftspflicht, die nicht nur Staaten, sondern auch große Unternehmen trifft.
4. Nachhaltige Ernährungssysteme
Mehr als 150 Staatsoberhäupter unterzeichneten auf der Weltklimakonferenz auch eine Erklärung über nachhaltige Landwirtschaft, widerstandsfähige Lebensmittelsysteme und Klimamaßnahmen.
Dreiunddreißig Länder haben sich wiederum der Freshwater Challenge angeschlossen: Sie soll sicherstellen, dass rund 300.000 Kilometer degradierte Flüsse und 350 Millionen Hektar degradierte Feuchtgebiete bis 2030 wiederhergestellt werden, denn es gibt keine gesunden Lebensmittelsysteme ohne gesunde Süßwasserökosysteme.
Ebenfalls zu den Erfolgen der COP zählt die neue Alliance for Champions of Food Systems Transformation, die auch vom WWF unterstützt worden ist: Dabei haben sich Brasilien, Norwegen, Sierra Leone, Kambodscha und Ruanda verpflichtet, ihre Lebensmittelsysteme zu transformieren.
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